Achillessehnenerkrankungen

Eine frische Ruptur wird genäht. Bei der perkutanen Technik wird über fünf bis neun kleine Schnitte die Sehne durch eine einfache Naht adaptiert. Bei der bevorzugten mini-offenen Technik erfolgt ein mehrere Zentimeter langen Schnitt entlang der Sehne. Dadurch sind eine vollständige Darstellung des Risses und des gefährdeten Nerven sowie eine anatomische Rekonstruktion der Sehne und des Sehnengleitgewebes möglich.

Bei der chronischen Achillessehnenreizung (Achillodynie) wird die Sehne über den gleichen Hautschnitt freigelegt und im Bereich der Verdickung gespalten. Das erkrankte Sehnengewebe wird abgetragen und die Sehne rekonstruiert.

Bei ausgedehntem Schaden mit Verlust von viel Sehnengewebe muss die Sehne durch spezielle Nähte, die im Knochen sicher mit einer Minischraube fixiert (Fadenanker) wird, oder durch die Verlagerung der langen Großzehenbeugesehne (FHL-Transfer) verstärkt werden. Die Beugesehne der Großzehe wird dabei durch die Achillessehne geflochten, durch das Fersenbein gezogen und fest verankert.
Der Funktionsverlust durch Verlagerung des stammnahen Sehnenanteils ist gering, da es Verbindungen zwischen den Sehnenenden parallel laufender Sehnen gibt und zusätzliche Muskeln die gleiche Funktion ausüben. Sollten störende Knochenvorsprünge am Fersenbein vorliegen, werden diese ebenso wie entzündetes Schleimbeutelgewebe abgetragen, um einen reizfreien Zustand und eine gute Funktion der Sehne zu gewährleisten.