Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur)
Die Achillessehne, die kräftigste Sehne des Körpers, ist eine zentrale Struktur für die Bewegungsfunktion des Beins, insbesondere beim Gehen, Laufen und Springen. Ein Achillessehnenriss ist eine der häufigsten sportbedingten Verletzungen und erfordert eine sorgfältige Diagnose sowie eine individuell angepasste Behandlung, um eine vollständige Genesung zu erreichen. An der Hessingpark-Clinic bieten wir eine spezialisierte und ganzheitliche Therapie für Patienten mit Achillessehnenrissen an – von der präzisen Diagnostik über konservative und operative Behandlungsoptionen bis hin zur umfassenden Rehabilitation.

Ursachen und Risikofaktoren eines Achillessehnenrisses
Ein Achillessehnenriss entsteht häufig durch plötzlich auftretende, starke Belastungen, die die Sehne überfordern. Typische Risikofaktoren sind:
- Sportliche Aktivitäten: Sportarten wie Basketball, Fußball, Tennis oder Leichtathletik beinhalten schnelle Stopps und Richtungswechsel, Sprünge und Sprints, die die Achillessehne stark belasten.
- Alter und Geschlecht: Personen zwischen 30 und 50 Jahren sind am häufigsten betroffen, da die Sehne im Alter an Elastizität verliert. Männer sind tendenziell anfälliger für Achillessehnenverletzungen als Frauen.
- Vorerkrankungen und Überlastung: Wiederkehrende Belastungen oder degenerative Veränderungen, wie sie etwa durch Achillodynie (eine chronische Entzündung der Achillessehne) verursacht werden, können das Risiko für eine Ruptur erhöhen. Weitere Belastungen entstehen durch Fehlstellungen wie den Knick-Senkfuß, bei dem die Sehne kontinuierlich stärker beansprucht wird.
Symptome eines Achillessehnenrisses
Ein Riss der Achillessehne, auch Achillessehnenruptur genannt, äußert sich häufig durch ein lautes Geräusch, das einem Knall ähnelt – vergleichbar mit einem Peitschenhieb. Es reißen aber auch viele Achillessehnen ohne dieses Geräusch, manchmal schleichend, dass die Diagnose erst deutlich später gestellt wird.
Diese Verletzung ist mit plötzlich einsetzenden, stechenden Schmerzen in der Wade verbunden, meist direkt oberhalb der Ferse. Zudem kann an der Rückseite des Sprunggelenks oder im unteren Teil der Wade eine Schwellung auftreten. Oft sind auch Blutergüsse zu beobachten, die zu einer Verfärbung der Haut oder punktuellen Einblutungen führen.
Nach einer Achillessehnenruptur ist die Plantarflexion des Fußes, also das aktive Beugen des Sprunggelenks, aufgrund der fehlenden Verbindung zwischen Wade und Fersenbein nicht mehr möglich. Betroffene sind oft nicht in der Lage, einen einbeinigen Zehenstand auf dem verletzten Bein auszuführen, was die Stabilität und Mobilität beeinträchtigt. Zudem ist der normale Abrollvorgang des Fußes beim Gehen gestört, was zu weiteren Einschränkungen im Alltag führen kann.
Falls Sie eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, ist es wichtig, umgehend einen Spezialisten für Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen zu konsultieren, um eine adäquate Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Diagnose eines Achillessehnenrisses
Eine präzise Diagnose ist unerlässlich, um den Schweregrad und die genaue Lage des Achillessehnenrisses zu bestimmen. In der Hessingpark-Clinic setzen wir eine Kombination aus klinischer Untersuchung und modernen bildgebenden Verfahren ein, um eine exakte Diagnose zu gewährleisten:
- Klinische Untersuchung: Der behandelnde Facharzt prüft die Beweglichkeit des Fußes und führt den sogenannten „Thompson-Test“ (Wadenkompressionstest) durch. Dabei wird die Wadenmuskulatur zusammengedrückt – ein fehlender Reflex zeigt auf eine gerissene Achillessehne hin.
- Ultraschall: Dieses bildgebende Verfahren liefert genaue Einblicke in den Riss und das umliegende Gewebe, ohne den Patienten zu belasten.
- Magnetresonanztomografie (MRT): Bei komplexeren Verletzungen nutzen wir das MRT, um ein detailliertes Bild der Sehne zu erhalten und das Ausmaß der Verletzung genau zu bestimmen.
Diese diagnostischen Schritte sorgen für eine präzise Basis der Behandlungsplanung und helfen uns dabei, die beste Therapie für den jeweiligen Patienten auszuwählen.
Behandlung eines Achillessehnenrisses
Konservative Behandlung
In bestimmten Fällen, insbesondere bei teilweisen Rissen oder bei Patienten, die keine Operation wünschen, kann eine konservative Therapie zielführend sein. Die konservative Behandlung umfasst folgende Maßnahmen:
- Anpassung eines Spezialschuhs (Orthese): Ein spezieller Schuh mit Fersenkeil fixiert den Fuß in einer leicht abgesenkten Position und verringert so die Spannung auf der Sehne. Der Heilungsprozess wird unterstützt, indem die Sehnenenden in dieser Position zusammenwachsen können.
- Einsatz von Gehhilfen: Um den Fuß in der Anfangsphase vollständig zu entlasten, setzen wir Gehstöcke ein. Dies reduziert die Belastung auf die Achillessehne und fördert eine schonende Heilung.
- Physiotherapie: Bereits in der frühen Phase der Heilung beginnt die begleitende Physiotherapie. Unsere erfahrenen Therapeuten passen die Übungen gezielt an die Heilungsphase an. Im Laufe der Zeit steigern wir die Übungen, um die Beweglichkeit und Kraft schrittweise zu verbessern.
Konservative Behandlungsoptionen erfordern Geduld, erzielen jedoch oft sehr gute Ergebnisse. Die Patienten müssen sich bewusst sein, dass die Heilungszeit durchschnittlich zwölf Wochen beträgt und eine kontinuierliche Kontrolle durch die behandelnden Fachärzte der Hessingpark-Clinic wichtig ist, um den Fortschritt zu bewerten.
Operative Behandlung
In Fällen, in denen die konservative Therapie nicht ausreicht oder bei vollständigen Rupturen, raten wir zu einer operativen Versorgung. Die Hessingpark-Clinic bietet ein umfassendes Spektrum an operativen Techniken, um die Achillessehne effizient und nachhaltig zu rekonstruieren:
- Minimal-invasive Nahttechnik: Bei dieser Methode setzen wir einen kleinen Hautschnitt an, um die Sehnenenden miteinander zu verbinden. Durch verschiedene Techniken bei der OP kann so die Sehne langstreckig und stabil gefasst werden ohne lange Schnitte.
- Sehnenrekonstruktion mit zusätzlichem Gewebe: Bei stark beschädigten Sehnen oder bei lang anhaltenden, unbehandelten Rissen kann eine Sehnenrekonstruktion notwendig sein. Hierbei wird häufig zusätzliches Sehnengewebe verwendet, beispielsweise aus der Wadenmuskulatur, um die Stabilität und Funktion der Achillessehne zu gewährleisten.
Die Wahl der Operationsmethode hängt von der genauen Diagnose und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Unsere erfahrenen Chirurgen besprechen gemeinsam mit dem Patienten die optimale Methode und erstellen einen individuellen Behandlungsplan.
Nachbehandlung und Rehabilitation
Eine erfolgreiche Operation erfordert eine umfassende Nachbehandlung, die in der Hessingpark-Clinic strukturiert und individuell durchgeführt wird:
- Ruhigstellung und Orthesenversorgung: Direkt nach der Operation erhält der Patient eine spezielle Orthese, die den Fuß in einer leicht gesenkten Position fixiert. Die Beweglichkeit wird schrittweise gesteigert, um eine optimale Heilung zu fördern.
- Physiotherapie: Die Rehabilitation beginnt meist schon einige Tage nach dem Eingriff. Anfangs liegt der Fokus auf Beweglichkeitsübungen, um die Gelenkfunktion wiederherzustellen. In späteren Phasen wird ein intensives Kraft- und Aufbautraining integriert, das die Muskulatur rund um die Achillessehne stärkt und das Gleichgewicht verbessert.
- Belastungsaufbau und Gehtraining: Der Patient beginnt allmählich, das Bein zunehmend zu belasten. Gehtraining und gezielte Belastungsübungen helfen, das Vertrauen in die Beweglichkeit des Fußes zurückzugewinnen.
- Schulung für den Alltag und sportliche Belastung: Unsere Therapeuten schulen den Patienten in alltäglichen Bewegungen, wie Treppensteigen und Gehen, und bieten ein angepasstes Sportprogramm. Abhängig vom Heilungsfortschritt kann leichtes Training nach ca. sechs Monaten wieder aufgenommen werden; Sportarten mit intensiven Bewegungsabläufen (Sprints, Sprünge) sollten nach etwa neun bis zwölf Monaten behutsam begonnen werden.
Häufig gestellte Fragen:
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Häufig kündigt sich der Riss der Achillessehne durch einen lauten, peitschenartigen Knall und starke Schmerzen an. In einigen Fällen schwillt die Wade an und verfärbt sich bläulich. Gehen und Stehen sind dann meist kaum noch möglich.
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Eine Selbstheilung ist bei einer vollständig gerissenen Sehne nahezu ausgeschlossen, da sie durch die Muskelspannung zurückgezogen wird. In der Folge kann der nicht mehr belastete Muskel atrophieren, was nach mehreren Monaten zu einem irreversiblen Verlust des Muskels führen könnte.
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Ungefähr zwei Monate nach dem Achillessehnenriss ist der Fuß wieder belastbar, und Sie können vorsichtig mit dem Gehen beginnen. Starten Sie mit kurzen Gehstrecken und steigern Sie die Belastung allmählich. Leichte Sportarten sollten frühestens 3 bis 6 Monate nach dem Riss der Achillessehne wieder aufgenommen werden.
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Bleibt eine Achillessehnenruptur über längere Zeit unbehandelt, zieht die starke Wadenmuskulatur die gerissenen Sehnenenden weiter auseinander. Dies führt zu einer Verkürzung der Wadenmuskulatur und einer narbigen Degeneration der Sehnenenden.