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Hallux valgus

Sie spüren ein unangenehmes Brennen im Bereich Ihres großen Zehs?  Der Schuh drückt, und beim Laufen bemerken Sie, dass sich Ihre Großzehe zunehmend nach außen neigt? Diese Fehlstellung, die oft schmerzhaft ist, könnte auf Hallux valgus hinweisen. Obwohl Sie versuchen, bequeme Schuhe zu tragen, bleibt der Schmerz bestehen, und die Schwellung am Gelenk macht sich bemerkbar. Vielleicht haben Sie auch bemerkt, dass die benachbarten Zehen unter dieser Fehlstellung leiden und sich verformen.

Was ist ein Hallux valgus?

Der Hallux valgus ist eine der häufigsten Fehlstellungen des Fußes, insbesondere in den Industrieländern. Dabei weicht die große Zehe (Hallux) in Richtung des äußeren Fußrandes ab, während der erste Mittelfußknochen zur Fußinnenseite verlagert ist. Diese Fehlstellung führt oft zu einem schmerzhaften Vorfußballen und weiteren Fußproblemen, wie Hammerzehen oder schmerzhaften Druckstellen (Hühneraugen).

Symptome des Hallux valgus

Die Symptome von Hallux valgus können je nach Schweregrad variieren, umfassen jedoch in der Regel:

  • Schmerzen: Besonders im Großzehengrundgelenk, die durch Reibung am Schuhinneren entstehen. Der Schmerz kann anfangs belastungsabhängig sein, sich jedoch mit der Zeit auch in Ruhe zeigen.
  • Schwellungen: Der Bereich um das Großzehengrundgelenk ist häufig gerötet und geschwollen, was auf eine Entzündung des Schleimbeutels hindeuten kann.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Die Großzehe kann weniger beweglich sein oder sogar versteifen, was die Funktion des Fußes beeinträchtigt.
  • Deformierte Nachbarzehen: Durch den Druck der abweichenden Großzehe können sich die benachbarten Zehen verformen, was zu Hammerzehen oder Krallenzehen führen kann.
  • Mittelfußschmerzen: Durch die veränderte Belastung können Schmerzen im Mittelfuß auftreten, insbesondere am zweiten Mittelfußknochen (Transfermetatarsalgie).

Unbehandelt können diese Symptome die Beweglichkeit stark einschränken und zu chronischen Schmerzen führen.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt in mehreren Stadien:

  • Stadium 1: Leichte Abknickung der Großzehe; Schmerzen und gereizter Ballen können auftreten.
  • Stadium 2: Sichtbare Abknickung des Zehs, gerötete Haut am Ballen und entzündetes Gelenk, mit bereits überdehnten Bändern.
  • Stadium 3: Der Zeh schiebt sich über benachbarte Zehen; ein auffälliger Ballen bildet sich.
  • Stadium 4: In diesem Stadium, das oft operativ behandelt wird, liegt die Großzehe in einem Winkel von bis zu 90° zu den anderen Zehen, was schmerzhafte Beeinträchtigungen der Fußknochen anrichten kann.

 

Ursachen des Hallux valgus

Die Entstehung eines Hallux valgus kann verschiedene Ursachen haben. Neben einer familiären Veranlagung spielen vor allem äußere Einflüsse eine große Rolle. Häufiges Tragen von engen, spitzen oder hochhackigen Schuhen begünstigt die Fehlstellung. Auch Erkrankungen wie Rheuma oder Arthrose können die Entwicklung eines Hallux valgus fördern. Frauen sind dabei besonders häufig betroffen.

Behandlung des Hallux valgus

Konservative Behandlung

Bei weniger fortgeschrittenen Fällen kann Hallux valgus konservativ behandelt werden. Die Ziele dieser Therapie sind Schmerzreduktion, Erhaltung der Fußfunktion und Verlangsamung der Fehlstellung. Zu den konservativen Behandlungsmöglichkeiten gehören:

  • Schuhwerk: Tragen von bequemen, flachen Schuhen mit ausreichend Platz für die Zehen kann die Symptome erheblich lindern.
  • Orthopädische Einlagen: Diese können helfen, den Druck gleichmäßig auf die Fußknochen zu verteilen und die Fußmechanik zu unterstützen.
  • Physiotherapie: Spezielle Übungen zur Stärkung und Dehnung der Fußmuskulatur können die Beweglichkeit des Fußes fördern und die Fehlstellung verbessern.
  • Schienen: Hallux valgus-Schienen oder -Orthesen können dazu beitragen, die Großzehe in einer geraden Position zu halten, insbesondere über Nacht.
  • Medikamentöse Behandlung: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden.

Operative Behandlung

Wenn konservative Maßnahmen wie physiotherapeutische Übungen, Schuheinlagen oder Schienen nicht mehr ausreichen und der Leidensdruck zunimmt, kann eine Operation des Hallux valgus notwendig werden. Der Eingriff zielt darauf ab, die natürliche Stellung der Großzehe wiederherzustellen und so die Beschwerden nachhaltig zu lindern. Dabei gibt es, eine Vielzahl bewährter Operationsmethoden, die individuell auf den Grad der Fehlstellung abgestimmt werden. Beispielhaft zu erwähnen sind hier:

  •  Scarf-Osteotomie: Hierbei wird der erste Mittelfußknochen durchtrennt und in der korrekten Stellung mit kleinen Schrauben fixiert.
  • Chevron-Osteotomie: Eine weitere gängige Methode, bei der der Knochen korrigiert wird, um die Zehenstellung zu verbessern.
  • Akin-Osteotomie: Zusätzlich wird oft am Grundglied der Großzehe operiert, um die Korrektur zu optimieren.
  • DMMO: mit kleinen Fräsen durchgeführte Korrektur der Deformität.

Die meisten dieser Hallux valgus Op-Verfahren sind minimalinvasiv und ermöglichen eine schnelle Heilung. In besonders schweren Fällen kann eine Achsenkorrektur oder sogar eine Versteifung des Großzehengelenks notwendig sein.

Die Wahl des Verfahrens wird individuell auf den Patienten abgestimmt.

Nachbehandlung und Rehabilitation

Die Nachbehandlung und Rehabilitation nach einer Hallux valgus-Operation sind entscheidend für den Heilungsprozess und die Wiederherstellung der Fußfunktion. Zu den typischen Schritten gehören:

  • Ruhephase: In der Anfangszeit nach der Operation ist es wichtig, den Fuß zu schonen und gegebenenfalls eine spezielle Schiene oder einen Verband zu tragen.
  • Physiotherapie: Gezielte physiotherapeutische Übungen helfen, die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Muskulatur zu stärken.
  • Kontrolluntersuchungen: Regelmäßige Arztbesuche sind notwendig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen in der Therapie vorzunehmen.

Erfolgschancen

Die Erfolgschancen einer Hallux valgus-Behandlung sind in der Regel hoch. Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung können viele Patienten beschwerdefrei werden und ihre Fußfunktion wiederherstellen. Die operative Korrektur zeigt in den meisten Fällen signifikante Verbesserungen in Bezug auf Schmerzreduktion und Lebensqualität, auch nach vielen Jahren. Viele Patienten berichten nach der Operation von einer deutlichen Erleichterung der Symptome und einer Verbesserung ihrer Mobilität. Die langfristigen Ergebnisse sind in der Regel positiv, vorausgesetzt, die Nachbehandlung wird sorgfältig befolgt und das Fußverhalten im Alltag entsprechend angepasst.

Falls Sie unter den Symptomen eines Hallux valgus leiden oder Fragen zur Behandlung haben, zögern Sie nicht, einen Termin in der Hessingpark-Clinic zu vereinbaren. Unsere spezialisierten Orthopäden beraten Sie umfassend und entwickeln einen individuellen Behandlungsplan, der auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Häufig gestellte Fragen

  • Das Tragen ungeeigneten Schuhwerks, wie High Heels, belastet den vorderen Bereich des Fußes übermäßig und fördert die Fehlstellung. Schuhe, die vorne zu eng sind, verstärken zusätzlich die Fehlstellung der großen Zehe und beschleunigen die Entwicklung eines Hallux Valgus. Um das Fortschreiten zu vermeiden, sollten Sie auf bequemes, breites Schuhwerk mit niedrigem Absatz achten.

  • Gezielte Übungen und Fußtraining können die Muskeln stärken und Symptome wie Schmerzen und Steifheit lindern. Allerdings kann eine bereits bestehende Fehlstellung durch Training allein in der Regel nicht korrigiert werden. Diese Maßnahmen sind jedoch hilfreich, um den Fortschritt der Fehlstellung zu verlangsamen und die allgemeine Fußgesundheit zu fördern.

    • 0–2 Wochen: Schonung und Gehfähigkeit nur mit Spezialschuh.
    • 2–6 Wochen: Allmähliche Belastung und Übergang zu Alltagsschuhen.
    • 6–12 Wochen: Vollständiges Gehen meist wieder möglich.

    Die Dauer kann je nach Heilungsverlauf variieren. Sport und hohe Belastungen erfordern oft zusätzliche Zeit.

Behandelnde Ärzte
  • Ein Bild des Orthopäden Dr. med. Martin Jordan | © Hessingpark-Clinic
    Dr. med. Martin Jordan

    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

  • Ein Bild des Orthopäden Dr. med. Philipp Kufer | © Hessingpark-Clinic
    Dr. med. Philipp Kufer

    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

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