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Ursachen, Symptome und Behandlung

Spreizfuß

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen langen Tag im Büro verbracht, während dem Sie viel stehen und laufen mussten. Am Ende des Tages verspüren Sie ein unangenehmes Druckgefühl und Schmerzen im Bereich des Vorfußes, insbesondere unter den zweiten und dritten Zehen. Sie stellen fest, dass das Tragen Ihrer Schuhe unangenehm wird, und Sie sind nicht mehr in der Lage, sich schmerzfrei zu bewegen. Diese Symptome könnten auf einen Spreizfuß hinweisen, eine häufige Fußfehlstellung, die oft mit Beschwerden im Alltag einhergeht.

Was ist ein Spreizfuß?

Der Spreizfuß ist eine Fußdeformation, bei der das Quergewölbe des Fußes abflacht und der Vorfuß sich verbreitert. Dies führt zu einer veränderten Belastung der Mittelfußknochen, insbesondere der zweiten bis vierten Mittelfußknochen, die dadurch überlastet werden. Im Gegensatz zu anderen Fußdeformitäten wie dem Senkfuß oder Plattfuß, bei denen das Fußlängsgewölbe betroffen ist, handelt es sich beim Spreizfuß hauptsächlich um eine Veränderung im vorderen Fußbereich.

Symptome

Die Symptome eines Spreizfußes entwickeln sich häufig schleichend und können zunächst unauffällig sein. Zu den typischen Beschwerden gehören:

  • Schmerzen im Vorfuß, insbesondere unter den Mittelfußköpfchen
  • Schwellungen im Bereich des Fußballens
  • Druckstellen und Schwielen an den Fußsohlen
  • Schwierigkeiten beim Gehen oder Laufen, insbesondere bei längeren Strecken
  • Veränderungen im Gangbild, wie das Abrollen über die Außenkante des Fußes

In fortgeschrittenen Stadien können zusätzliche Beschwerden wie Entzündungen der Zehengrundgelenke oder die Bildung von Hühneraugen auftreten.

Diagnose

Die Diagnose eines Spreizfußes erfolgt durch eine gründliche klinische Untersuchung und Bildgebung. Der Arzt bewertet die Fußstruktur, das Abrollverhalten und die Beweglichkeit der Gelenke. Eine Röntgenaufnahme, die unter Belastung durchgeführt wird, ermöglicht es, die veränderten Winkel zwischen den Mittelfußknochen zu messen und eventuelle Folgeschäden an den Gelenken zu erkennen. Auch spezielle Tests, wie der Silfverskjöld-Test bei verkürzter Wadenmuskulatur, können hilfreich sein, um die erhöhte Vorfußbelastung zu diagnostizieren.

Behandlung des Spreizfußes

Konservative Behandlung

Eine Therapie des Spreizfußes wird in der Regel erst dann notwendig, wenn der Betroffene unter Beschwerden leidet. Bereits bei sichtbarem Spreizfuß und Veränderungen der Fußform sollte jedoch frühzeitig mit prophylaktischen Maßnahmen begonnen werden, um weitere Schäden zu vermeiden. Die notwendigen Veränderungen in der Lebensweise müssen oft aus eigenem Antrieb erfolgen. Je früher der Spreizfuß therapiert wird, desto besser lassen sich das Fortschreiten der Fehlstellung und die damit verbundenen Gewebeschädigungen im Vorfußbereich vermeiden.

Therapeutische Ansätze

1. Orthopädische Einlagen und stabiles Schuhwerk
Spezielle Einlagen mit Pelotten können das Quergewölbe des Fußes unterstützen und verhindern, dass es beim Gehen oder Joggen stark einsinkt. Auch wenn sich der Spreizfuß nicht vollständig zurückbilden lässt, können therapeutische Maßnahmen die Schmerzen deutlich reduzieren und die Gewebe im Vorfuß- und Zehenbereich gesund erhalten.

2. Physikalische Therapie
Intensive physiotherapeutische Maßnahmen können Entzündungen und Überlastungsschmerzen im Vorfußbereich lindern. Zu Hause können Wechselduschen der Füße zur Verbesserung der Durchblutung und Schmerzlinderung beitragen. Regelmäßige basische Fußbäder, etwa mit Totes-Meer-Salz, reduzieren die Entzündungsneigung und lindern die Schmerzen in den Zehengrundgelenken.

3. Medikamentöse Therapie
Bei ausgeprägten entzündlichen Schmerzen im Vorfußbereich können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac helfen, die Beschwerden zu lindern.

Orthopädietechnische Hilfsmittel

1. Einlagen und Schuhanpassungen
Die Verwendung spezieller Einlagen und gezielter Schuhanpassungen ist eine der am weitesten verbreiteten konservativen Maßnahmen zur Behandlung des Spreizfußes. Ein Wulst in der Einlage hebt das Fußgewölbe direkt hinter den Vorfußköpfchen an und sorgt für eine bessere Druckverteilung beim Abrollen. Bei stark entzündeten Zehengrundgelenken, die bereits zu stechenden Schmerzen oder Metatarsalgie geführt haben, kann eine starre Fußsohle vorübergehend entlasten und zur Rückbildung der Entzündung beitragen.

2. Fußbandagen
Eine Fußbandage kann den verbreiterten Vorfuß zusammenhalten, sodass wieder ein gewisses Vorfußgewölbe entsteht. Diese Maßnahme ist jedoch relativ unwirksam und dient oft lediglich dazu, die Zeit bis zu einer möglichen Operation zu überbrücken.

3. Tapen der Zehen
Das Tapen der Zehen zur Fußsohle hin kann ebenfalls helfen, Beschwerden zu lindern und der Instabilität entgegenzuwirken.

Physiotherapeutische Übungen

Eine gezielte Fußgymnastik ist essenziell, um die gesamte intrinsische Muskulatur des Fußes zu stärken und der fortschreitenden Spreizfußfehlstellung entgegenzuwirken. Physiotherapeutische Übungen sollten unter Anleitung eines spezialisierten Therapeuten erlernt werden. Die bekannten Greifübungen mit den Zehen sind hingegen nicht zu empfehlen, da sie schädlich sein können und Fehlstellungen verstärken.

Regelmäßige Eigenübungen, bei denen die Wahrnehmung des Fußes geschult wird, sind der Schlüssel zum Erfolg. Die Übungen müssen immer mit gestreckten Zehen durchgeführt werden. Zudem sollten auch die Wadenmuskeln trainiert und gedehnt werden, da diese oft von Fehlstellungen im Fußgewölbe betroffen sind. Eine verkrampfte und wenig leistungsfähige Wadenmuskulatur ist nicht in der Lage, ein gesundes Fußgewölbe zu steuern.

Eine Operation des Spreizfußes wird in Erwägung gezogen, wenn konservative Behandlungen über einen längeren Zeitraum keine ausreichende Schmerzlinderung bieten. Ziel ist es, die Belastbarkeit des Vorfußes wiederherzustellen.

Operative Behandlung

Eine Operation des Spreizfußes wird in Erwägung gezogen, wenn konservative Behandlungen über einen längeren Zeitraum keine ausreichende Schmerzlinderung bieten. Ziel ist es, die Belastbarkeit des Vorfußes wiederherzustellen. Die Planung der Operation umfasst die Gesamtsituation des Fußes, einschließlich:

  • Beweglichkeit des Sprunggelenks: Einschränkungen können die postoperative Heilung beeinflussen.
  • Zustand der Fußwurzelgelenke: Instabilität oder Arthrose müssen berücksichtigt werden.
  • Funktion der Wadenmuskulatur: Diese kann die Bewegungsmuster nach der Operation beeinflussen.

Eine gründliche fußorthopädische Analyse ist entscheidend, um Misserfolge zu vermeiden.

Operationsverfahren

Die häufigste Methode sind mittlerweile minimalinvasive Verfahren, zur Anhebung der Mittelfußköpfchen. Bei zusätzlichen Defekten der Sehnenplatten ist die Weil-Osteotomie, bei der Mittelfußknochen umgestellt werden, um die Belastung auf Vorfuß und Zehen zu normalisieren ein noch gängiges OP Verfahren. Nach der Operation sind Ruhephasen und Physiotherapie notwendig, um die Muskeln zu stärken und die Fußfunktion zu rehabilitieren.

Nachbehandlung und Rehabilitation

Nach einer operativen Behandlung ist eine gezielte Nachbehandlung wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen und die Mobilität wiederherzustellen. Die Nachbehandlung umfasst:

  • Physiotherapie: Diese hilft, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu fördern.
  • Kontrolluntersuchungen: Regelmäßige Kontrollen beim Arzt zur Überwachung des Heilungsprozesses und gegebenenfalls Anpassung der Therapie.

Erfolgschancen

Die Erfolgsaussichten einer Behandlung des Spreizfußes sind in der Regel gut. Bei einer frühen Diagnose und adäquaten Behandlung können die Symptome oft erfolgreich gelindert oder beseitigt werden. Sowohl konservative als auch operative Maßnahmen zeigen in der Regel positive Ergebnisse, wobei die individuellen Erfolgschancen von der Schwere der Fehlstellung und der Compliance des Patienten abhängen.

Die Hessingpark-Clinic ist spezialisiert auf die Behandlung von Fußfehlstellungen und bietet umfassende diagnostische und therapeutische Maßnahmen an, um eine bestmögliche Lebensqualität für unsere Patienten zu gewährleisten.

Häufig gestellte Fragen

  • Ein Spreizfuß zeigt sich durch einen verbreiterten Vorfuß. Oft treten Schmerzen im Bereich der Mittelfußknochen auf. Im Laufe der Zeit können sich auch Fehlstellungen der Zehen entwickeln, wie zum Beispiel Hammerzehen oder ein Hallux valgus.

  • Ja, falsches Schuhwerk, besonders hohe Absätze und enge, spitze Schuhe, üben unnötigen Druck auf den Vorfuß aus und begünstigen die Entstehung eines Spreizfußes. Aber auch Faktoren wie Übergewicht und hormonelle Veränderungen können das Risiko erhöhen.

  • In schweren Fällen, wenn konservative Behandlungsmethoden nicht mehr ausreichen, kann eine Operation erforderlich sein, um die Fehlstellung zu korrigieren und die Schmerzen zu lindern.

Behandelnde Ärzte
  • Ein Bild des Orthopäden Dr. med. Martin Jordan | © Hessingpark-Clinic
    Dr. med. Martin Jordan

    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

  • Ein Bild des Orthopäden Dr. med. Philipp Kufer | © Hessingpark-Clinic
    Dr. med. Philipp Kufer

    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

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