Tarsaltunnelsyndrom
Stellen Sie sich vor, Sie kommen nach einem langen Arbeitstag nach Hause und ziehen Ihre Schuhe aus. Während Sie sich entspannen möchten, bemerken Sie ein unangenehmes Kribbeln und Taubheitsgefühl in Ihrer Fußsohle, begleitet von brennenden Schmerzen. Diese Symptome treten häufig nachts auf oder verstärken sich nach längerem Sitzen oder Stehen. Solche Beschwerden können auf ein Tarsaltunnelsyndrom hindeuten, eine Erkrankung, die nicht nur unangenehm, sondern auch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.

Was ist ein Tarsaltunnelsyndrom?
Das Tarsaltunnelsyndrom ist eine neurologische Erkrankung, bei der der Schienbeinnerv (Nervus tibialis) im Tarsaltunnel, einem engen Raum hinter dem Innenknöchel, komprimiert wird. Der Tarsaltunnel wird durch den Knöchelknorpel und das Retinaculum flexorum gebildet, ein bandförmiges Gewebe, das den Nerv und die Blutgefäße, die zur Fußsohle führen, schützt. Die Kompression kann durch verschiedene Faktoren wie Überbeanspruchung, Verletzungen, anatomische Anomalien oder Entzündungen verursacht werden
Symptome des Tarsaltunnelsyndroms
Die Symptome eines Tarsaltunnelsyndroms sind häufig unspezifisch und können im Verlauf der Erkrankung variieren. Zu den typischen Beschwerden gehören:
- Einschießende Schmerzen: Oft in der Fußsohle und entlang des Schienbeinnervs.
- Taubheitsgefühl: Besonders in der Fußsohle und den Zehen, häufig als „Ameisenlaufen“ beschrieben.
- Druckschmerzen: Lokalisierte Schmerzen im Bereich des Tarsaltunnels, die bei Berührung verstärkt werden.
- Ausstrahlende Schmerzen: Schmerzen, die bis in den Fußrücken und den inneren Fußrand ziehen können.
- Brennende Schmerzen: Insbesondere bei längerem Sitzen oder Liegen.
- Rückbildung der Fußmuskulatur (Atrophie): Langfristige Kompression kann zu einer Schwächung der Muskulatur führen.
Die Beschwerden können tagsüber mild sein, sich aber abends oder nachts verstärken, was die Schlafqualität beeinträchtigen kann.
Diagnose
Die Diagnose des Tarsaltunnelsyndroms umfasst mehrere Schritte, die an der Hessingpark-Clinic durch ein spezialisiertes Team von Orthopäden und Neurologen durchgeführt werden:
- Anamnese: Der Arzt erfragt die Symptomatik, den Verlauf der Beschwerden und relevante Vorerkrankungen.
- Klinische Untersuchung: Die körperliche Untersuchung umfasst Druck- und Klopfschmerzhaftigkeit im Bereich des Tarsaltunnels. Der Tinel-Test, bei dem der Nerv beklopft wird, kann ein elektrisierendes Gefühl in der Fußsohle auslösen und auf eine Nervenkompression hinweisen.
- Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) können helfen, strukturelle Veränderungen oder entzündliche Prozesse zu erkennen.
- Nervenleitungsuntersuchung: Elektromyografie (EMG) wird durchgeführt, um die Funktion des Nervs zu überprüfen und andere Ursachen auszuschließen.
Behandlung des Tarsaltunnelsyndroms
Konservative Behandlung
Die konservative Therapie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Funktionsfähigkeit des Fußes zu erhalten. An der Hessingpark-Clinic bieten wir:
- Physiotherapie: Individuell angepasste Übungen zur Kräftigung der Fuß- und Wadenmuskulatur sowie zur Verbesserung der Beweglichkeit unter Anleitung erfahrener Therapeuten.
- Schuhanpassungen: Verwendung von orthopädischen Schuhen oder Einlagen, die den Druck auf den Tarsaltunnel reduzieren.
- Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente (wie NSAR) zur Schmerzlinderung.
- Injektionen: Kortisoninjektionen zur Verringerung von Entzündungen und Schwellungen im Tarsaltunnel, die von unseren Fachärzten durchgeführt werden.
Operative Behandlung
Sollten die konservativen Maßnahmen nicht ausreichend sein, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Unsere Fachärzte an der Hessingpark-Clinic sind erfahren in minimalinvasiven Eingriffen zur Behandlung des Tarsaltunnelsyndroms. Der chirurgische Eingriff zielt darauf ab, das Retinaculum, das den Nerv komprimiert, zu durchtrennen. Dieser Eingriff umfasst:
- Chirurgischer Zugang: Eröffnung des Tarsaltunnels zur Entlastung des Nervs.
- Nervendekompression: Durchtrennung des komprimierenden Gewebes, um den Druck auf den Nerv zu verringern.
Die Operation wird in der Regel bei persistierenden Symptomen und nach Ausbleiben des Erfolgs konservativer Behandlungen durchgeführt.
Nachbehandlung und Rehabilitation
Nach der Operation ist eine sorgfältige Nachbehandlung entscheidend für den Heilungsprozess. In der Hessingpark-Clinic legen wir großen Wert auf eine umfassende Nachsorge:
Physiotherapie: Regelmäßige physiotherapeutische Sitzungen zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und zur Kräftigung der Muskulatur, durchgeführt von erfahrenen Therapeuten, die sich auf die postoperative Rehabilitation spezialisiert haben.
Schmerzkontrolle: Fortführung der Schmerztherapie, falls erforderlich, zur Linderung postoperativer Beschwerden.
Nachsorgeuntersuchungen: Regelmäßige Kontrollen beim Facharzt, um den Heilungsfortschritt zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Häufig gestellte Fragen
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Zunächst ist es entscheidend, den mechanischen Druck auf den Nerv zu verringern. Daher verordnet der Arzt eine Ruhigstellung des Fußgelenks. Schuheinlagen können dabei helfen, die Belastung von der Innenseite des Fußes auf die Außenseite zu verlagern. Zudem verschreibt der Arzt Schmerzmittel zur Linderung der Beschwerden.
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Die vollständige Wundheilung dauert in der Regel 2 bis 3 Wochen. Je länger das Tarsaltunnelsyndrom besteht, desto länger benötigt der Nerv, um wieder symptomfrei zu werden. Daher sollten die entsprechenden Beschwerden nicht zu lange ignoriert werden.