Rhizarthrose

Krankheitsbild

Die Rhizarthrose (Arthrose des Daumensattelgelenks) ist die häufigste Arthrose der Hand.

Der Daumen ist der einzige Finger, der den anderen Fingern gegenübergestellt werden kann. Diese sogenannte Oppositionsstellung geht mit einer ungewöhnlichen Belastung des Gelenkknorpels im Sattelgelenk einher. Wird der Gelenkknorpel abgerieben, so steht in den Anfangsstadien der Rhizarthrose der Schmerz im Vordergrund. Berufliche Belastung kann die Rhizarthrose beschleunigen. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen. Nach neuesten Studien betrifft die Rhizarthrose nahezu jede dritte Frau.

Diagnose

Bei der klinischen Untersuchung der Sattelgelenkarthrose steht der Schmerz in Höhe der Daumenwurzel streckseitig im Vordergrund. Schreiben, Öffnen einer Konserve, Aufsperren eines Schlosses: All diese Alltagsbewegungen sind bei der Arthrose im Daumensattelgelenk schmerzhaft und eingeschränkt. Durch bestimmte Tests (Kompressionstest, Messung des Daumen-Zeigefinger-Griffs) lässt sich die Verdachtsdiagnose bestätigen. Meist ist das Gelenk geschwollen; in weit fortgeschrittenen Stadien kommt es zu einer Verbiegung des Daumens. Durch die Röntgenuntersuchung wird dann die Diagnose bestätigt. Über die Klassifikation nach Eaton und Littler kann die Schwere der Rhizarthrose eingeschätzt und eine gezielte Therapie eingeleitet werden. Eine MRT-Untersuchung (Kernspintomographie) ist nur in bestimmten Fällen erforderlich (s.u.).

Behandlung

Die Behandlung der Rhizarthrose erfolgt konservativ oder operativ.

Eine Änderung der Arbeitsbedingungen, die Einnahme von Medikamenten (nicht-steroidale Antiphlogistika), das Tragen einer Schiene oder die gezielte Kortisoninjektion in das Gelenk (schmerzhaft!) können als konservativer Therapieansatz diskutiert werden. Keine dieser Methoden heilt die Arthrose im Sattelgelenk, kann aber unter Umständen die Schmerzen lindern.

Die operative Therapie der Rhizarthrose richtet sich streng nach der Ausprägung des Arthrosegrades. Drei verschiedene Verfahren werden im Hause angeboten:

Zur Behandlung der Frühform der Rhizarthrose (Schmerz steht im Vordergrund, im Röntgen allenfalls geringe Veränderungen erkennbar) eignet sich die minimal-invasive Arthroskopie des Daumensattelgelenks. Die Entzündung wird ebenso entfernt wie freie Knorpelteilchen, der Bandapparat der Kapsel wird gestrafft. Durch die Arthroskopie kann zwar die Arthrose im Daumensattelgelenk nicht völlig gestoppt werden, allerdings wird der weitere Krankheitsverlauf deutlich verzögert. Vor allem junge Patientinnen und Patienten profitieren davon. Die winzigen Arthroskopienarben sind kaum sichtbar und lassen für die Zukunft aufwändigere Verfahren zu.

Ist die Rhizarthrose weiter fortgeschritten, ist, gerade bei unter 60 Jährigen, durch den Einsatz einer Pyrocarbonprothese eine anatomische Rekonstruktion zu erreichen. Diese aus reinem Kohlenstoff hergestellte Prothese wird in den Schaft des Mittelhandknochens eingebracht. Dadurch kann das Große Vieleckbein (Trapezium) erhalten bleiben. Voraussetzung ist allerdings ein völlig intaktes STT-Gelenk, was in diesem besonderen Fall vor der Operation durch eine MRT-Untersuchung (Kernspintomographie) abgeklärt wird.

Bei fortgeschrittener Daumensattelgelenkarthrose ist die Resektionsarthroplastik die Operation der Wahl. Dabei wird das Große Vieleckbein (Trapezium) entfernt und eine Sehnenaufbauplastik zur Stabilisierung des Daumenstrahls verwendet. Erfahrungsgemäß sind die Patienten meist ziemlich geschockt, wenn beim Vorgespräch die Entfernung eines Handwurzelknochens vorgeschlagen wird. Es ist jedoch zu bedenken, dass die Resektionsarthroplastik seit vielen Jahrzehnten durchgeführt wird und eine der wenigen exakt dokumentierten Operationen ist, bei denen auch im Langzeitverlauf eine Patientenzufriedenheit von 95 Prozent erreicht wird.