Schmerzhafte Verletzung des Schultereckgelenks

Pressemitteilung Hessingpark Clinic

Stürze vom Rad lassen das Schultereckgelenk häufig "krachen"...

PRESSE-INFO, 24. Juli 2014

 

Meistens ist ein (Sport-)Unfall die Ursache für eine schmerzhafte Verletzung des Schultereckgelenkes:

Stürze vom Rad lassen Schultereckgelenk „krachen“ 

Das Schultereckgelenk (Akromioklavikulargelenk) verbindet die Schulterhöhe mit dem Schlüsselbein. Es ermöglicht eine Verkippung und Rotation des Schulterblatts bei der Bewegung des Arms und trägt damit zur Vergrößerung des Bewegungsradius bei. Es wird durch mehrere Bänder stabilisiert: die Bänder zwischen Schulterhöhe und Schlüsselbein sowie zwischen Rabenschnabelfortsatz und Schlüsselbein (Akromioklavikuläre bzw. Korakoklavikuläre Bänder). Letztere sind hauptverantwortlich für die Stabilität im Schultereckgelenk. „Zwischen Schulterhöhe und Schlüsselbein liegt ein Diskus, der bei Verletzungen des Gelenkes ebenfalls häufig mit betroffen ist“, erklärt PD Dr. Florian Elser.

Hochstand des Schlüsselbeins

Bei Verletzung des Schultereckgelenks kann es je nach Ausmaß zu einem sogenannten Pseudohochstand des Schlüsselbeins kommen. Dabei sackt der Arm bei hochgradigem oder komplettem Verlust der Bandhaft nach unten (deswegen Pseudohochstand). Das Ausmaß der Verletzung der Bänder ist auch entscheidend für die Therapie: Sind die Bänder zwischen dem Rabenschnabelfortsatz und dem Schlüsselbein intakt (Typ I und II Verletzungen nach Rockwood) kann in der Regel konservativ vorgegangen werden. Bei kompletter Verletzung dieser Bänder ist die operative der konservativen Therapie überlegen (Typ IV, V und VI). Eine Sonderform stellt die sogenannte Typ III Verletzung dar, bei der zwar die Bänder komplett verletzt sind, aber durch die umgebenden Muskelfaszien eine Reststabilität besteht. Hier sollte eine individuelle Therapieentscheidung getroffen werden.


Manchmal reicht Ruhigstellung ...

Die konservative Therapie umfasst die Ruhigstellung der Extremität in einer Armschlinge, Physiotherapie zur Reizreduzierung und die Einnahme von Schmerzmitteln für ca. 10 Tage. Zudem sind das Meiden von Gewichtsbelastungen und körperliche Schonung angezeigt.


... machmal geht es nicht ohne Operation

Bei operativen Maßnahmen unterscheidet man sogenannte anatomische Rekonstruktionen im Verlauf der gerissenen Bänder von nicht-anatomischen Rekonstruktionen, die den Verlauf der Bänder nicht respektieren. Die Techniken haben sich in den letzten Jahren deutlich hin zu minimal-invasiven arthroskopischen anatomischen Techniken (z. B. DogBone Technik) entwickelt. Bei älteren Verletzungen ist in der Regel eine Sehnentransplantation (z. B. aus dem Knie) notwendig, um eine dauerhafte Stabilität zu gewährleisten. Auch hier haben sich minimal-invasive offene oder arthroskopische Techniken etabliert.


Nachbehandlung nicht vergessen

Die Nachbehandlung umfasst in der Regel die kurzfristige Ruhigstellung der Extremität in einer Schulter-Arm-Schlinge und Physiotherapie. Die Beweglichkeit ist anfangs bis zur Horizontalen limitiert, die Extremität darf jedoch schon bald aktiv ohne Gewichtsbelastungen benutzt werden.